Hornscheidt hat Recht!

Es ist wirklich schlimm! Sagt Herr Detje:

Heute tobt die Schlussstrichdebatte Feminismus. Ende: nicht abzusehen. Alternde Männer an vorderster Front. Hoher Unterhaltungswert, aber auch anschwellender Ekelfaktor.

[…]

In jüngster Zeit vor allem Opfer von Professx Lann Hornscheidt, die keine Frau mehr, sondern nur noch X sein möchte.

Herr Detje ist Journalx* bei der Wochentextbedrucktespapier* “Die Zeit”. Dort hat er einen Arttextikl* geschrieben, in dem er Feminismuskritik kriti**+fantasier_meinxt*. Sein Text kommt ohne Argumx* aus. Es ist eine Kolumne. Man darf sich fragen, ob das noch Journalsismix* ist. Aber gut, wir wollen nicht so sein und uns des Problems der Sprache annehmen. Schließlich sind unsere Begriffe wohl zu unscharf, die realen Sachverhalte genau abzubilden. Das gilt gerade  für den Journalsismix*. Die traditionelle Sprache kann längst nicht mehr beschreiben, womit wir es heute zu tun haben. Das spottet nämlich jeder Beschreibung.

(Ein Sternchen* soll hier deutlich machen, dass es mehr gibt als “Journalist”, “Zeitung”, “Artikel” oder “Journalismus” und dass die binäre Unterscheidung zwischen Journalist/Nicht-Journalist die Variationsbreite bezahlten Schreibens nicht mehr hinreichend abbilden kann.)

😉

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15 Responses to Hornscheidt hat Recht!

  1. HansG says:

    Sein Text kommt ohne Argumx* aus. Es ist eine Kolumne. Man darf sich fragen, ob das noch Journalsismix* ist.

    In Kolumnen werden Kommentare oder Meinungen veröffentlicht. Und als solche handelt es sich durchaus um journalistische Texte. Wenn aber, wie im verlinkten Text, nur Behauptungen aufgestellt werden ohne diese mit Argumenten zu untermauern bleibt es nur eine Behauptung und wird nicht zur Meinung. Unter diesem Aspekt kann man durchaus der Meinung sein, dass es sich nicht um einen journalistischen Text sondern um geistige Diarrhö handelt.

    • suwasu says:

      Ja, eben. Und es ist ja erkennbar, dass die Trennung von Meinung und Nachricht verschwimmt und der Meinungsjournalismus eher zu einem Stimmungsjournalismus wird.

      Das Witzige an Detjes Text ist, dass er, abgesehen vom ideologischen Vorzeichen, sich durch nichts von den Beiträgen eines Fleischhauer unterscheidet.

      • HansG says:

        Ich lese Fleischhauer nur selten. Allerdings halte ich einen Vergleich für unangemessen. Im Gegensatz zu Detjes finden sich bei Fleischhauer durchaus Argumente. Ob diese gut oder geeignet sind ist dabei nicht ausschlaggebend. Auch kommt Fleischhauer ohne den beleidigenden Unterton von Detjes aus. Provokation gehört allerdings durchaus zu einem guten Kommentar und taugt nicht als Vorwurf.

      • suwasu says:

        Fleischhauer ist für meinen Geschmack furchtbar, ideologisch und nicht genau mit den Fakten. Argumente hat er, aber die kann ich auch nicht ernst nehmen.

      • HansG says:

        Das ist durchaus legitim. Spielt aber für einen Kommentar keine Rolle. Man kann die Aussage »Frauen an den Herd« durchaus mit »weil Wasser nass ist« begründen. Überzeugend dürfte das allerdings kaum sein. 😉

        Auch der ungenaue Umgang mit Fakten disqualifiziert einen Kommentar noch nicht. So bleibt reichlich Raum für gute Gegenkommentare. Allerdings handelt es sich dabei um einen schlechten Stil.

      • suwasu says:

        “Allerdings handelt es sich dabei um einen schlechten Stil.”

        Es handelt sich auf jeden Fall um etwas, was ich nicht lese und wofür ich kein Printprodukt kaufen würde. Es ist auch ein Grund, warum ich SPON nur selten mal anklicke.

        Interessant fand ich ja auch den beleidigenden Teil: “Alternde Männer”. Das entspricht natürlich dem Klischee, dass alternde Männer vorrangig an Dingen herummeckern, die sie nicht mehr verstehen können. Aber es ist eine pauschale Abwertung auf Kosten einer Altersgruppe. Einer Altersgruppe, der man selbst in wenigen Jahren angehören wird. Wie unschön ist da die Vorstellung, dass alles, was man sagt, nur noch beantwortet wird mit einem verächtlichem “alternde Männer!”.

      • HansG says:

        Es handelt sich auf jeden Fall um etwas, was ich nicht lese und wofür ich kein Printprodukt kaufen würde. Es ist auch ein Grund, warum ich SPON nur selten mal anklicke.

        Verständlich. Aber schuld am Blättersterben ist natürlich Google und das Internet.

        Aber es ist eine pauschale Abwertung auf Kosten einer Altersgruppe.

        Genaugenommen handelt es sich dabei nur um die pauschalisierte Form von argumentum ad hominem. Rabulistik in Reinkultur.

      • suwasu says:

        Klar, das ist ad hominem. Aber mit einer klaren Anleihe bei gängigen Klischees, die stets für Beifall sorgen, wenn man sie aufwärmt.

      • HansG says:

        Ich denke Schopenhauer hat zum »Letzten Kunstgriff« schon alles gesagt was es zu sagen gibt:

        “Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.”

      • suwasu says:

        Hm, Schopenhauer trifft es. Die Frage bleibt, wieso ein Medium wie die “Zeit” solche Texte wiederholt abdruckt bzw. online stellt. Eine Attacke ad hominem ist zunächst einmal eine Fehlleistung einer einzigen Person. Sie zu publizieren, ist eine systemische Fehlleistung.

      • HansG says:

        Ich sehe verschiedene Erklärungsansätze.

        1. Durch fallende Einnahmen und Kosteneinsparung sinkt die Qualität der Redaktionen zusehends. Zusätzlich begründet sich die Veröffentlichung solcher Rabulistik auf die Hoffnung die Auflage beziehungsweise die Zugriffszahlen zu steigern.

        2. »Damsel in distress.« Da sich Feminismus, Gender und Konsorten um Gleichberechtigung Gleichstellung bemühen sind gegensätzliche Positionen als tradiert zu verstehen. Und wie wir wissen rechtfertigt der Kampf für »Das Gute« jegliche Vorgehensweise. Dass das so nicht stimmt hat eindrucksvoll das Dritte Reich bewiesen.

        3. Der Geschlechterkampf wird durch die Mächtigen wie Rockefeller befeuert um die brachliegende Arbeitskraft der Hausfrauen zu aktivieren und die Kosten für Arbeit nachhaltig zu reduzieren. Bekannt ist die Verstrickung wichtiger Redakteure verschiedener Publikationen wie Zeit und Spiegel mit transatlantischen Interessensvertretungen.

  2. wollepelz says:

    Ey, Alda! Du gist so geil, Alda! 😀

    Endlich mal jemand, der es DEUTLICH ausspricht! 😀

    • wollepelz says:

      Jetzt habe ich mich so gefreut, da wurde aus “bist” ein “gist”. Oder kam das G von GENDERN? Man weiß es nicht….

      • suwasu says:

        Tja, das liegt vielleicht daran, dass die männlich-heteronormative Logik nur unterscheidet zwischen Sein und Nicht-Sein und dadurch eine Hierarchie konstruiert. Vielleicht ist “gist” einfach nur der angemessene Ausdruck dafür, der die verschiedenen Formen zwischen Sein und Nicht-Sein endlich aus der Diskriminierung holt.

    • suwasu says:

      ;D

      Ja, ich bin stolz darauf, allgemeinverständlich zu schreiben ;D

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